KonferenzHaben Sie auch den Eindruck, dass mit dem Fall der Coronabeschränkungen das Mitteilungsbedürfnis vieler Menschen umgekehrt proportional ansteigt? Eigentlich eine nahezu logische Entwicklung, denn durch diverse Coronaregelungen waren die meisten - vielleicht sogar mehr als einem selbst bewusst ist - im Alltag eingeschränkt. Treffen waren zwar möglich, aber oft doch, was Auswahl und Umfang angeht, häufig nur in kleineren Rahmen.

Aktuell beginnen mehr und mehr auch wieder die Events im beruflichen Umfeld. Man trifft Leute, die man vor Corona mehrmals im Jahr persönlich gesehen hat, in den letzten zwei Jahren aber höchstens mal am Bildschirm. Gerade Menschen, die sich häufiger auf Business-Events tummeln, legen auch einen gewissen Geltungsdrang an den Tag. Dass sich dieser bei der einen oder dem anderen in der Corona-Zeit angestaut hat, ist für mich offensichtlich.

Wer vorher schon alles konnte und alles wusste, hatte nun Zeit, dies erstaunlicherweise nochmals zu steigern und kann nun endlich darüber berichten. Eigentlich ist das gar nicht möglich und doch hört es sich so an. Natürlich kramen Mitteilungsbedürftige gerne auch wieder alte Geschichten heraus und erzählen diese „Evergreens“ gerne wieder so, als hätten sie das noch nie getan. Leider kann sich mein Gehirn solche unwichtigen Sachen gut merken, während andere bei solchen Erzählungen wohl auf Durchzug zu schalten scheinen und sie beim erneuten erzählt bekommen so tun als hätten sie diese noch nie gehört. Eigentlich bin ich ganz froh, dass mein Gedächtnis noch gut funktioniert, und ich mir Gesagtes einprägen kann, aber manchmal wäre ein gewisser Reset auch nicht schlecht.